Auf dem Hexenbesen um die ganze Welt
 

Ein zauberhaftes Vergnügen: Les femmes mystiques" traten im Marpinger Kunstzentrum Alte Mühle" auf
 

 Das kurzweilige Konzert in Marpin-gen war eine Veranstaltung zum Weltfrauentag, das das Frauenbüro des Landkreises St. Wendel unter der Leitung der Frauenbeauftragten Ursula Weiland organisiert hatte.

 Marpingen (mic). Es war wie verhext. Auch ohne Zauberspruch zogen „Les femmes mystiques" (zu Deutsch: „Die mystischen Frauen") das Publikum am vergangenen Samstag im Marpinger Kulturzentrum „Alte Mühle" in ihren Bann. Sie ließen die Zuhörer auf ihre He­xenbesen aufsteigen und nahmen sie mit um die Welt. Das Konzert war eine Ver­anstaltung zum Weltfrauentag, das das Frauenbüro des Landkreises St. Wendel unter der Leitung der Frauenbeauftrag­ten Ursula Weiland organisiert hatte.
 Mit alten Hexenliedern aus Deutsch­land und Russland verzauberte das Duo „Les femmes mystiques" gleich zu Be­ginn das Publikum. Die beiden Musike­rinnen Gabi Klees und Marion Ritz-Valentin sangen nicht einfach nur ihre Lie­der zu Gitarre und Trommel. Die Frauen wurden an manchen Stellen auch zu Dar­stellerinnen in ihren Liedern. Im Lied „Gregor" gingen ihre Stimmen durchei­nander, womit sie das Tuscheln der Leute imitierten. Und wenn sich der „bucklige Fiedler" vor Höckern nur so wand, dann erfüllte Hexen-Lachen die sehr gut be­suchte „Alte Mühle". Die Künstlerinnen verstanden es, den Zuhörern ein schau­rig-schönes Wechselbad der Gefühle zu bereiten. Dem Lied „Lauersch Babel", das Gabi Klees in saarländischer Mund­art geschrieben hat, lag eine wahre Bege­benheit zu Grunde, die sich vor Jahrhun­derten an der Saar abgespielt hatte.
 Lauersch Babel wurde als Hexe ver­leumdet und schließlich auf dem Schei­terhaufen verbrannt. Solch dramatische Geschichten trugen dazu bei, dass das Publikum ein abwechslungsreiches Kon­zert sah. Dabei hetzten die beiden Künst­lerinnen nicht durch das Programm, son­dern unterhielten es mit der einen oder anderen Anekdote - zum Beispiel mit dieser: Als sie beim Auftritt im Saarbrücker Schloss etwas Hexen-Essen verteil­ten, stieß die Speise auf das Misstrauen eines Herrn, der sich schließlich über­wand und zu seiner Frau sagte: „Das ist eine Veranstaltung vom Stadtverband. Das kann nicht vergiftet sein "

 
Wie verhext  Auch ohne Zauberspruch zogen „Les fem­mes mystiques" (zu Deutsch: „Die mystischen Frauen") das Pu­blikum am vergangenen Samstag im Marpinger Kulturzen-   trum „Alte Mühle" in ihren Bann. Marion Ritz-Valentin (links) und Gabi Klees ließen die Zuhörer auf ihre Hexenbesen auf­steigen und nahmen sie mit um die Welt.                                                                    FOTO: ATB
 Dann sang Ritz-Valentin vom „Liebes­trank". Den Mix aus „Schlangengift und Drachenblut" würzte sie mit der ihr eige­nen Prise Erotik. Herrlich unterhaltsam waren die Lieder „Alter" und „Emil", die beide im Berlin der 20er Jahre entstan­den waren und die das Duo berlinerisch vortrug. Erstaunlich aktuell wirkte das Lied „Emil", das aus der Sicht einer Frau geschrieben ist. Darin hieß es: „Ick lass mir nich det Fett aus dem Oberschenkel kratzen wejen dem seine unanständije Lust." Die Schönheitsoperationen von heute ließen grüßen.
 Einen aktuellen Bezug hatte auch das Kriegslied" in dem Gabi Klees und Ma-
 

rion Ritz-Valentin klar Stellung gegen ei­nen Irak-Krieg bezogen. In den einleiten­den Worten gaben sie zu bedenken, dass Frauen und Kinder die Hauptleidtragen­den eines Krieges wären. Das „Kriegs­lied" schuf eine sehr eindringliche Stim­mung. Es war einfach hexenhaft, wie es den Musikerinnen gelang, die Zuhörer in die Gefühlswelt der Lieder zu führen.

 Wenn sie Volkslieder aus Bulgarien oder Italien sangen, skizzierten sie kurz den Inhalt der Lieder. Alles andere mach­ten sie mit ihren Stimmen und den In­strumenten. Wenn Ritz-Valentin ein bul­garisches Volkslied mit einer karibi- text fehlt!!!!!

  stand der besondere Zauber, den dieses Konzert hatte. So spielte es keine Rolle, ob man das Gesungene Wort für Wort verstand. Die Künstlerinnen vermittelten die     Inhalte über die universellen Sprachen der Gefühle und der Musik. Und wenn Marion Ritz-Valentin zu einem Zigeunerlied wild durch den Saal sprang und ihre ägyptische Trommel schlug, das angeflehte feuerrote Vogelwesen er­schien, war das Publikum in neuen Sphä­ren angekommen. Die „Hexen" mussten Zugaben spielen, womit sie gerechnet hatten: „Wir können in die Zukunft sehen"  

 

zurück Presse Musik